CP Cooperative Praxis
(Collaborative Practice)

Wie alles scheinbar Neue kommt auch diese Methode aus den USA. Sie kombiniert das Gute aus anderen Methoden der Konfliktlösung.

Während im klassischen sog. „Streitigen Verfahren“ die Konfliktparteien sich von Rechtsanwälten vertreten lassen vor einem Dritten, dem Richter, der eine Entscheidung trifft und in der Mediation die Konfliktparteien einen Dritten, den Mediator, bitten, ihnen zu helfen, wieder mit- statt übereinander zu reden, um ihre eigene Lösung selbst miteinander auszuhandeln, verhandeln in der CP die Konfliktparteien zwar auch miteinander, lassen sich aber hierbei von jeweils ihren Rechtsanwälten und mindestens einem Coach unterstützen:

In jedem Konflikt zwischen Menschen spielen neben der Sache, um die es geht, und dem Recht auch immer Empfindungen eine Rolle.

Im streitigen Verfahren werden allenfalls die Sachfrage und das Recht geklärt. Das Ergebnis wird aber häufig als ungerecht empfunden. Daraus ist die Erkenntnis entstanden, dass „Recht nicht gleich Gerechtigkeit“ sein muss.

In der Mediation kann der Mediator darauf achten, dass die Empfindungen, die hinter einem Streit über Sach- und Rechtsfragen stehen, angesprochen werden, um ihnen eine Chance zu geben, geklärt zu werden. Das setzt voraus, dass beide Konfliktparteien emotional einigermaßen gleich stark sind. Eine – stets notwendige – rechtliche Überprüfung der von den Konfliktparteien gefundenen Lösung und daran anknüpfende rechtliche Beratung kann der Mediator nicht leisten, da er gegenüber beiden Seiten neutral bleiben muss. Hier muss also die Mediation „unterbrochen“ werden, damit die parteilichen Rechtsanwälte die rechtliche Überprüfung durchführen können. Häufig sind diese „Außen-Anwälte“ noch nicht einmal in Mediation ausgebildet.

Die CP bindet von Anfang an die parteilichen Rechtsanwälte (für das Recht) und mindestens einen Coach (für die Empfindungen) ein. Alle Beteiligten vereinbaren, anschließend keine Interessenvertretung gegen die andere Seite vorzunehmen. Die Rechtsanwälte und Coaches können auch nicht als Zeugen benannt werden. Dadurch ist sicher gestellt, dass sowohl alle Informationen als auch Empfindungen offen angesprochen und berücksichtigt werden können. Keiner – auch nicht die Rechtsanwälte – braucht strategisch zu denken, um sich einen Vorteil zu sichern. Alle Beteiligten arbeiten auf einen Konsens hin. Die Parteien besprechen miteinander ihre individuelle Lösung, die Rechtsanwälte achten bereits während dessen auf das Recht, die Coaches haben ermöglicht, dass die Parteien die Lösung auch als gerecht empfinden. So – und nur so – tritt ein echter Frieden ein. Die Parteien können auch in der Zukunft (wieder) miteinander reden.

 

Video zu CP: https://www.youtube.com/user/AnwaltAmerang

Cooperationspartner:

Coach, Kinderspezialistin und Mediatorin Karin Schreiner www.Beratung-Rosenheim.de

Rechtsanwalt, Fachanwalt für Steuerrecht und Mediator André Thomaßen www.thomassen-wege.de